Als Wood-and-Canvas Canoes werden Kanus bezeichnet, die aus Holzspanten und Planken gebaut werden. (Wood) Um die Boote abzudichten wird eine Bespannung aus Segeltuch vorgenommen. (Canvas) Die Bespannung wird mit einem Filler, zu vergleichen mit flüssigem Fensterkitt, imprägniert.
Diese Art von Booten ersetzten gegen Ende des 19. Jahrhundert die indianischen Birkenrindenkanus.

In diesem Blog wird über Fahrten mit Wood Canvas Canvas berichtet, aber nicht ausschließlich. Teilweise finden sich auch Themen zu Reparaturarbeiten, aber auch Berichte über Fahrten mit Kanus im Allgemeinen. Im Blog-Achiv kann zurück geblättert werden. In den Themen kann nach Labels sortiert werden. Der Rest sollte sich eigentlich selbst erklären.

Ich schreibe hier mittlerweile nur noch sporadisch, bzw. ich verlinke meist zu meinem Blog auf wood-and-canvas.de

Samstag, 18. August 2012

Passau - Inzell



Am Samstag, den 18. August sollte uns unsere Strecke von Passau nach Inzell in Österreich führen. Morgens hatten wir noch etwas Strömung, jedoch mussten wir uns bald, bis zum Stauwehr in Jochenstein, durch den üblichen Stausee kämpfen. Die Umsetzanlage in Jochenstein war schnell überwunden und es sollte auch für diesen Tag die einzige bleiben. Kurz nach dem Wehr bemerkten wir am linken Ufer eine Blasmusikkapelle und beim Näherkommen bemerkten wir ein traditionelles Floß was dort am Ufer lag. Als wir ein paar Kilometer später an einem Gasthof einkehrten, wurde uns erzählt dass dieses Floß am Morgen gebaut worden war und den Tag über bis Inzell vorankommen sollte. Dort sollte es dann abends mit einem Fest begrüßt werden.

Na, prima, schon wieder Musik bis spät in die Nacht. Wir ließen uns aber nichts anmerken und sobald das Floß hinter der letzten Kurve auftauchte machten wir uns wieder auf den Weg um es ein Stückchen zu begleiten.
Am späten Nachmittag hatte sich Lorenz verkehrt herum in die Bootsspitze gesetzt um etwas auszuruhen. Es dauerte nicht lange und er schlief tief und fest. Unsere Tagesetappen waren ganz schön anstrengend und so gönnte ich ihm die verdiente Pause und paddelte eine Stunde allein vor mich hin. Ich hatte mir am Morgen bei unserer ersten Rast etwas den Rücken verrenkt, als ich das Boot am Ufer hoch gezogen hatte um es vor den Dampferwellen in Sicherheit zu bringen, deshalb ließ ich es etwas ruhiger angehen. Von mir aus konnte es ruhig noch etwas dauern bis wir die Sachen aus dem Boot hieven und das Boot zur Zeltwiese schleppen mussten. Jedoch als Lorenz ausgeschlafen und gestärkt durch seine Pause wieder ins Geschehen eingriff, dauerte es nicht mehr lange und wir passierten die Schlögener Schlinge und kamen bald in Inzell an. 
Als wir anlegten wusste ich nicht, wie ich das Gepäck und das Boot an Land bekommen sollte. Aber kaum aus dem Boot hörte ich schon einen unserer Bekannten aus Passau rufen: „Die Konschtanzer sinn do!“ Also alles kein Problem vier zusätzliche Hände die zupackten und schon war alles an Ort und Stelle. Lager aufbauen, Kochen, Essen, Spülen und noch ein kleiner Rundgang durch den Ort, der schnell zu Ende war, da Inzell aus maximal sechs oder sieben Häusern besteht. Das Floß, welches hätte Abends ankommen sollen haben wir nicht mehr wieder gesehen, es war ruhig in der Nacht, vom Schnarchen der Nachbarn abgesehen.

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