Als Wood-and-Canvas Canoes werden Kanus bezeichnet, die aus Holzspanten und Planken gebaut werden. (Wood) Um die Boote abzudichten wird eine Bespannung aus Segeltuch vorgenommen. (Canvas) Die Bespannung wird mit einem Filler, zu vergleichen mit flüssigem Fensterkitt, imprägniert.
Diese Art von Booten ersetzten gegen Ende des 19. Jahrhundert die indianischen Birkenrindenkanus.

In diesem Blog wird über Fahrten mit Wood Canvas Canvas berichtet, aber nicht ausschließlich. Teilweise finden sich auch Themen zu Reparaturarbeiten, aber auch Berichte über Fahrten mit Kanus im Allgemeinen. Im Blog-Achiv kann zurück geblättert werden. In den Themen kann nach Labels sortiert werden. Der Rest sollte sich eigentlich selbst erklären.

Ich schreibe hier mittlerweile nur noch sporadisch, bzw. ich verlinke meist zu meinem Blog auf wood-and-canvas.de

Freitag, 31. August 2012

Nass bis auf die Haut

Nach dem der Regen dann in Steckborn irgendwann aufgehört hatte, sah es am nächsten Morgen gar nicht so schlecht aus ...
Jedoch nach einer Stunde begann ein regelrechtes Unwetter. Zum Teil hatten wir Schwierigkeiten gegen den Wind anzukommen und suchten Schutz unter Land.




In Stein am Rhein war es dann beschlossene Sache, wir brechen ab und lassen uns in Schaffhausen abholen. Schade für die kommenden zwei Tage ist Wetterbesserung angesagt, aber wir sind zu kalt und nass geworden.

Donnerstag, 30. August 2012

Durch den Regen

Eigentlich hätten wir es wissen müssen....
Die Wetteraussichten waren mehr als bescheiden. Wir wollten jedoch zum Abschluss des Sommers den Hochrhein von Konstanz nach Waldshut befahren. Sonne hatten wir auf der Donau ja genug getankt, sollte es doch ruhig ein Bisschen regnen.
Als wir in Konstanz am Bootshaus des Kanu-Clubs los fuhren hat es nicht mal geregnet. Aber bereits am Kuhhorn begann es zu nieseln. In Gottlieben wurde der Regen stärker und in Ermatingen kam dann noch ziemlich Wind dazu. Die Strecke bis Steckborn wurde dann eine recht nasse und anstrengende Sache.




Freitag, 24. August 2012

Krems - Tulln



Der folgende Tag, der 24. August sollte der letzte unserer Fahrt sein. Ein Wehr hatten wir zu überwinden. Das Kraftwerk Altenwörth, wieder eines mit einer zweistufigen Umsetzanlage. Wir hatten Rückenwind, aber diesmal wollte es mit dem Segeln nicht so recht klappen. Also ließen wir uns einfach etwas schieben und suchten so oft wie möglich den Schatten unter den Bäumen am Ufer. Gegen frühen Nachmittag erreichten wir Tulln. Von weitem erkannten wir ein Riesenrad und auf der Donaubühne spielte sich eine Band ein. Ich sagte zu Lorenz, was gibt den das? Er sagte: „Ist doch klar, das ist für unseren Empfang“

Donnerstag, 23. August 2012

Emmersdorf - Krems



Der nächste Tag war der zweite der beiden Tage ohne Umtragen. Noch dazu fuhren wir durch die Wachau, 33 Kilometer mit guter Strömung. Wir ließen uns viel treiben und schauten uns die herrliche Landschaft, die vielen Ruinen, Kirchen und Burgen an, die dort in sehr großer Dichte vorhanden sind. Wir stelleten auch anhand der Kilometrierung am Ufer und der Stoppuhr diverse Messungen und Berechnungen unserer Reisegeschwindigkeit an.


Mittwoch, 22. August 2012

Grein - Emmersdorf



Am Tag darauf waren wir wieder sehr früh auf den Beinen. Das Boot lag schon im Wasser und ich war gerade dabei den Bootswagen darunter weg zu ziehen, als Lorenz testete ob die Rampe nicht zu glitschig sei um gut ins Boot zukommen. Das Experiment endete damit, dass er sich umziehen musste.
Unser Zeitvorsprung war dahin, aber unsere heutige Strecke sollte auch nicht zu lange sein.

Dienstag, 21. August 2012

Ruhetag in Grein



Diesmal weckte uns nicht die Sonne. Dunkle Regenwolken waren nachts heraufgezogen.
Schon seit Tagen waren Gewitter angekündigt, es wurde allerdings bislang nichts daraus.
Unsere direkten Zeltnachbarn waren diesmal keine Kanuten, sondern Motorradfahrer, die auf dem Rückweg von der Krim waren. Sie erzählten dass der Wassermangel in Rumänien und Bulgarien noch schlimmer sei als hier, das einzige was noch etwas grün gewesen seien die Karpaten gewesen. Alles andere, vor allem die Ernten seine verdorrt.

Montag, 20. August 2012

Linz - Grein



Wieder zwei Kraftwerke, zwei Staustrecken, zwei Umtragestellen. Wir waren schon früh auf dem Wasser, passierten in morgendlicher Ruhe den Hafen und das Industriegebiet von Linz.
Die beiden Umsetzanlagen waren wieder so konzipiert wie die am Tag zuvor. Vor dem Wehr wurde ins Altwasser übersetzt, nach dem Wehr fuhren wir zurück in die Donau. Beim Kraftwerk von Abwinden hatten wir sowohl an der Ausstieg, als auch an der Einstiegstelle eine Rampe die das Befahren mit voll beladenem Boot ermöglichte.

Sonntag, 19. August 2012

Inzell - Linz



Als ich aufwachte fühlte sich mein Rücken etwas besser, jedoch machte ich mir sorgen ob die heutige Etappe mit 54 km bis Linz nicht etwas zu heftig werden würde.
Wir kamen aber wieder schnell aufs Wasser und der Morgen war noch angenehm kühl.

Samstag, 18. August 2012

Passau - Inzell



Am Samstag, den 18. August sollte uns unsere Strecke von Passau nach Inzell in Österreich führen. Morgens hatten wir noch etwas Strömung, jedoch mussten wir uns bald, bis zum Stauwehr in Jochenstein, durch den üblichen Stausee kämpfen. Die Umsetzanlage in Jochenstein war schnell überwunden und es sollte auch für diesen Tag die einzige bleiben. Kurz nach dem Wehr bemerkten wir am linken Ufer eine Blasmusikkapelle und beim Näherkommen bemerkten wir ein traditionelles Floß was dort am Ufer lag. Als wir ein paar Kilometer später an einem Gasthof einkehrten, wurde uns erzählt dass dieses Floß am Morgen gebaut worden war und den Tag über bis Inzell vorankommen sollte. Dort sollte es dann abends mit einem Fest begrüßt werden.

Freitag, 17. August 2012

Ruhetag in Passau



Früh Morgens hing das Tal in dem unser Zelt stand voller Nebel, der sich aber bald nach dem die Sonne über den Berg kam aufgelöst hatte.
Auch hier hatten wir unter unseren zahlreichen Zeltnachbarn Kanufahrer, die meisten jedoch waren mit den Fahrrädern unterwegs. Auf dem Zweierkajak das die beiden dabei hatten stand der Wassersportverein Schwörstadt. Wie sich aber bei unserem Gespräch heraus stellte kam der eine aus Karlsruhe, der andere aus Freiburg. Sie waren vor drei Wochen in Zwiefaltendorf gestartet und wollten heute weiter. Ihr Ziel war Linz, welches sie bis in einer Woche erreichen wollten. Unser Plan sah vor, nach unserem Ruhetag in zwei Tagen in Linz zu sein, also würde man sich noch mal sehen.

Donnerstag, 16. August 2012

Niederalteich - Passau



Der Morgen war sonnig und nach den üblichen ein bis zwei Stunden für Frühstück und Lagerabbau waren wir wieder unterwegs. Wir begleiteten Udo bis Vilshofen, wo er seine Fahrt beendete, machten unterwegs gegenseitig Fotos voneinander, da man Bilder von sich selbst im Boot ja sonst selten bekommt. Der Himmel war mittlerweile bedeckt und als wir uns von Udo verabschiedeten fing es an zu regnen. Wir paddelten zu erst ohne Regenjacken, nach dem es sich aber einigermaßen eingeregnet hatte zogen wir sie doch über. Jetzt machte sich auch schon der Stau vor dem Kraftwerk in Passau bemerkbar. 

Mittwoch, 15. August 2012

Straubing - Niederalteich



Morgens sprach ich kurz mit einem Zeltnachbarn, der auch mit dem Boot unterwegs war. Er war schon fast auf dem Sprung und ich fragte ihn kurz nach den Verhältnissen auf unserem heutigen Streckenabschnitt. Er sagte, die Strömung sei gut und er hätte es nicht eilig, würde in Deggendorf bei einem Biergarten gleich hinter der Eisenbahnbrücke einkehren. Wir kamen ca. eine Stunde nach ihm los und er hatte uns nicht zu viel versprochen. Man merkte der Donau an, dass wir heute keinen Stau auf unserer Strecke hatten. Kurz vor uns startenden noch zwei weitere Camper vom Straubinger Kanu-Club, in einem Schlauchkanadier. Sie fuhren dicht unter Land, so dass wir sie bald ein- und überholten. Wir sahen sie nicht wieder.

Dienstag, 14. August 2012

Regensburg-Straubing



Von Regensburg nach Straubing erwarteten uns wieder zwei Staustufen. Eigentlich sind es drei, die erste kam jedoch bereits einen Kilometer nach dem Start. Wir hatten uns die Bootsgasse ja schon angeschaut und beschlossen, sie trotz des niedrigen Wasserstandes zu nutzten. Zwar leuchtete das Signal, dass die Bootsgasse wegen Niedrigwasser ausser Betrieb sei, sie funktionierte jedoch einwandfrei. Vorbei am Dom, unter der Steinernen Brücke durch und Regensburg lag hinter uns. 

Montag, 13. August 2012

Ruhetag in Regensburg



Für unseren Ruhetag kauften wir uns eine Tageskarte für den Bus und machten uns auf, unsere Vorräte aufzufüllen. Beim Einsteigen in den Bus fragte Lorenz noch, wieso Tageskarte, ich will nicht den ganzen Tag Bus fahren... 

Sonntag, 12. August 2012

Herrensaal-Regensburg



Tag 3, nur 26 Kilometer. Wir kamen morgens flott weg, hatten wieder mit Gegenwind und Stauseen zu kämpfen, kamen aber gut in Regensburg an. Etwas ärgerlich war, dass an der ersten Staustufe in Abbach, zwar eine Bootsgasse vorhanden war, diese aber wegen Niedrigwasser nicht benutzt werden konnte. Also hieß es wieder, das ganze Boot ausladen, umkarren, einladen und weiter. Bei der häufigen Umtragerei machte es sich bezahlt, dass wir nur vier große Gepäckstücke hatten. Einen großen Packsack mit Schlafsäcken, Isomatten und Zelt, einen Kleidersack, einen mit diversen Ausrüstungsgegenständen und den schwersten, den Küchensack. Mittagsrast machten wir in der Nähe einer Seilfähre an einem kleinen Sandstrand.

Samstag, 11. August 2012

Ingolstadt-Herrensaal


Am Morgen waren die Strapazen des Vortags vergessen und wir schafften es, die Zeit vom Aufstehen bis zum Start auf dem Wasser auf zwei Stunden zu begrenzen. Eine satte Leistung, fanden wir. Nach 11 Kilometern  kamen wir zum Kraftwerk Vohburg, wieder mit Selbstbedienungsschleuse. Meist steht bei diesen Schleusen das untere Tor offen. Also muss dies immer erst geschlossen und die Schleusenkammer gefüllt werden. Das funktioniert auf Knopfdruck. Wenn die Schleuse gefüllt ist, öffnet sich das obere Tor und man kann in die Schleuse einfahren. Lorenz machte immer das Tor hinter mir zu und ließ das Wasser ab. Er musste dann nur noch warten bis ich ganz unten war, sich das untere Tor wieder öffnen ließ und er unterhalb der Schleuse wieder ins Boot springen konnte. Wenn man zu zweit unterwegs ist, geht das ganz gut, aber allein? Klar es gibt diese lange glitschige Leiter, über die man in die Schleuse hinunter klettern kann … vielen Dank. Als ich diese Strecke vor 23 Jahren schon ein mal befahren habe, hatte ich in Ulm Kanuten getroffen und wir sind die Strecke bis Ingolstadt gemeinsam gefahren, so dass mir das auch damals erspart blieb.

Heute stand ein Highlight auf dem Programm, der Donaudurchbruch von Weltenburg. Die Donau wird von den Felsen auf eine enge Durchfahrt zusammen gedrängt. Mitten in der Schlucht liegt ein herrlicher Kiesstrand mit dem Kloster Weltenburg, eine Touristenattraktion. Ab hier wird die Donau auch von Schiffen befahren. In relativ hoher Frequenz werden Leute von Kehlheim aus mit Passagierschiffen zur Besichtigung heran gefahren. Wenn sich Berg- und Talfahrer begegnen, können sich ganz erhebliche Wellen bilden. Wir blieben jedoch trocken und hatten unseren Spaß. 
Bald nach dem Donaudurchbruch erreichten wir Kehlheim, der erste größere Hafen der Donau. Von nun an begegneten wir mehrmals am Tag Fracht- oder Personenschiffen. Wir befürchteten, dass uns diese lästig werden könnten, doch waren es letzlich die Motorboote mit ihren kurzen Wellen, die oft rücksichtslos nahe und auch noch heftig winkend an uns vorbei kurvten. Wir ignorierten sie so gut es ging. 
Diese Tagesetappe betrug 47 km, eine ordentliche Steigerung zum Vortag. Unser Ziel Herrensaal erreichten wir am späten Nachmittag. Zeltmöglichkeiten direkt am Wasser waren auf diesem Teilstück nicht gerade üppig vorhanden, daher hatten wir uns einen Campingplatz auf einem Bauernhof ausgeguckt. Das wiederum bedeutete allerdings, dass wir unser Boot samt Gepäck durch das halbe Dorf karren mussten. 
Abends spielte ein Alleinunterhalter auf, im Hof des Zeltplatzes wurde ein Grillfest veranstaltet. Wir hatten noch genug vom Rummel des Vorabends und verkrochen uns bald ins Zelt.

Freitag, 10. August 2012

Neuburg-Ingolstadt



Geweckt wurden wir von Sonnenschein, das Zelt war kaum feucht, es schien ein warmer Tag zu werden. Unsere erste Etappe sollte uns nach Ingolstadt bringen. 22 km, zwei Staustufen mit Schleusen zum selbst bedienen. Nicht zu viel für den ersten Tag.
Der Morgen hatte nicht zu viel versprochen, es wurde ein sehr warmer Tag. Wir ahnten an diesem Tag noch nicht, was die nächsten beiden Wochen an Herausforderungen wartete. Die ersten paar Kilometer strömte die Donau noch ganz munter, bald machte sich jedoch die erste Staustufe bemerkbar. Wir fuhren auf einem großen Stausee. Leichter Gegenwind kühlte uns zwar etwas ab, machte aber das Vorankommen nicht gerade einfacher. Bei Donaukilometer 2469,9 erreichten wir die Staustufe von Bergheim.  Nach der ersten Schleuse, die Lorenz vorbildlich bediente, wiederholte sich das Spiel bis zur zweiten Schleuse kurz vor Ingolstadt. 

Donnerstag, 9. August 2012

Donaufahrt von Neuburg nach Tulln


Am Anfang jeder Tour steht ein Plan...
… unserer sah vor im August 2012 die Donau zu befahren:  515 km von Neuburg, oberhalb Ingolstadt, bis Tulln bei Wien.Geplant hatten wir , Lorenz (12) und Matthias (45), 11 Paddeltage unterbrochen von drei Ruhetagen. Unser Boot „September“, ein Holz-Canvas-Kanadier, 18 Fuss, sprich 5,5 m lang, sollte alles Gepäck gut aufnehmen können und auf den Strecken mit wenig Strömung ein gutes Vorankommen ermöglichen.
So ließen wir uns am 9. August 2012 von Anke und Jolanda, mit dem Versprechen uns gut zwei Wochen später in Österreich wieder aufzulesen, in Neuburg an der Donau absetzen.
Nachdem wir unser Zelt aufgestellt und unser Gepäck etwas sortiert hatten, gingen wir erst ein mal in die Stadt, um all das einzukaufen, was wir in der Hektik des Aufbruchs vergessen hatten. Wieder zurück, drehten wir mit leerem Boot eine Runde um die Donauinsel bei Neuburg. So leicht würde es die nächsten Tage nicht zu bewegen sein.
Wir vertrieben uns die Zeit am Ufer der Donau. In der Zwischenzeit waren neben etlichen Radfahrergruppen auch noch zwei weitere Flussreisende mit dem Faltboot angekommen. Sie waren seit ein paar Tagen unterwegs. Deren heutige Etappe, mit zwei langen Strecken ohne nennenswerte Strömung, hatte ihnen einiges abverlangt. Sie beschlossen die Fahrt in Neubug zu beenden. 
Nach Kochen und Abendessen gab es noch eine gegenseitige Vorleserunde aus Harry Potter Band 1, den wir als einziges Buch auf unsere Reise mitgenommen hatten.